Öffnung der Parkanlage der Burg Windeck
Jahrelang hatten sich andere Ratsgruppierungen (GRÜNE/Linke) an dem Vorhaben, den Park der Burg Windeck für die Bevölkerung zu öffnen, die Zähne ausgebissen.
Mit unserem Antrag „Öffnung der Parkanlage der Burg Windeck" am 21.4.2015 gelang es dem Bündnis lebenswertes Heidesheim, die Idee umzusetzen.
Mitentscheidend für unseren Erfolg könnte gewesen sein, dass wir bei unseren Nachforschungen auf einen längst in den Akten verschwundenen Förderantrag gestoßen waren. Damit konnten wir die Mitglieder des Ortsgemeinderats auf einen nicht ganz rechtmäßigen Schwebezustand hinweisen, den es nun endlich zu beheben galt. Denn die Gemeinde hatte vor Jahren schon Fördermittel zur Burgrenovierung und Tourismusförderung beim Land Rheinland-Pfalz beantragt. Die Bedingungen, unter denen sie das Fördergeld beantragt hatte, hatte sie aber nie erfüllt.
Vor einigen Jahrzehnten hat die Gemeinde Heidesheim die Burg mit dem großzügigen Anwesen erworben. Der damalige Bürgermeister entwickelte ein Konzept „Erlebnisfeld Burg Windeck", das er zum Beantragen von Fördermitteln zur Renovierung der Burg und zur Tourismusförderung beim Land einreichte. Unter folgender Prämisse wurden die Fördermittel genehmigt:
a. Die Burg Windeck und ihr Garten sollen sich tourismusfördernd als ein Konzept „Erlebnisfeld Burg Windeck", als eine lohnenswerte Sehenswürdigkeit für Radwanderer und andere Besucher präsentieren, und
b. zugleich soll sie für Feste und für kulturelle Events nutzbar sein.
Beide für die Bewilligung der Fördermittel gemachten Vorgaben setzen die Öffnung des Burggartens und auch der Burg selbst voraus. So beendet die Öffnung der Burg einen rechtlich unhaltbaren Zustand, denn die Bedingungen, unter denen die Fördermittel genehmigt wurden, waren nie erfüllt worden.
Über die Jahre wurden knapp 2 Millionen Euro an Renovierungskosten aufgewendet und mit Krediten finanziert. Dagegen wurden kritische Stimmen laut, das alte Nutzungskonzept sei wirtschaftlich nicht tragfähig und der Ort ohnehin hochverschuldet. Die Idee, die Immobilie zu vermarkten, stand im Vordergrund. Ein gehobener Gastronom solle die Burg übernehmen, wünschten sich einige. Nach der Absage der vermeintlichen Interessenten vereinbarte der damalige Ortsbürgermeister mit dem Verbandsbürgermeister im Einvernehmen mit der Kommunalaufsicht, bis zur Verbesserung der Haushaltslage keine größeren Renovierungsmaßnahmen für die Burg mehr zu bewilligen. Während diverser Wahlkämpfe beschuldigten sich die Parteien gegenseitig, nichts oder zu wenig in der Sache unternommen zu haben.
Das Bündnis lebenswertes Heidesheim beantragte daher, in einem ersten Schritt zunächst den Burggarten zu öffnen. Sponsoren für Parkbänke und Abfallbehälter würden sich finden. Bürger und Besucher des Ortes werden den Reiz dieser Kommune nicht nur sehen, sondern auch ein Stück weit mehr fühlen als bisher, Heidesheim an Bekannte und potenzielle Touristen weiterempfehlen. Die seinerzeit im Erlebnisfeldkonzept bereits angedeuteten und teilweise auch heute schon gelebten Nutzungsmöglichkeiten könnten ausgedehnt werden, z.B. mit Aktivitäten wie:
- Konzerte
- Öffentliche Lesungen, Buchvorstellungen
- Benefizveranstaltungen
- Public viewing
- Freiluft-Theater
- Öffentliche Ehrungen
- Anmietungen durch Hochzeitsgesellschaften u.ä.
alles natürlich mit den entsprechenden Möglichkeiten der Bewirtung durch die ortsansässigen Gastronomiebetriebe.
Zugleich könnte der Burggarten eine willkommene Erweiterung des Außengeländes der umliegenden Kindertagesstätten und des Hortes darstellen.
Eine zukünftige Nutzung der Burg als Bürgerhaus dürfte weitere Möglichkeiten für Burg und Garten bringen.
Eine der mittlerweile aufgestellten Parkbänke hat das Bündnis lebenswertes Heidesheim gespendet.